Der italienische Dirigent Carlo Maria Giulini wurde am 9. Mai 1914 in Barletta geboren. Ab 1930 studierte er Bratsche und Komposition an der Academia Nazionale di Santa Cecilia in Rom. Zunächst war er Orchestermusiker, u.a. unter Otto Klemperer und Bruno Walter, bevor er sich entschloss, sich bei Bernadino Molinari zum Dirigenten ausbilden zu lassen. Ab 1946 dirigierte er für den italienischen Rundfunk, 1950 übernahm er die Leitung des Orchestra Sinfonica di Milano della RAI bei dessen Gründung 1950. Seitdem war er ein international gefragter Opern- und Orchesterdirigent. Als Chefdirigent leitete er u.a. die Wiener Symphoniker und das Los Angeles Philharmonic Orchestra. 1998 beendete er seine Dirigiertätigkeit. Sein Wirken ist in zahlreichen Schallplatteneinspielungen vor allen Dingen mit den Wiener Philharmonikern dokumentiert. Seit 1976 war Giulini Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 1988 wurde er mit einem Antonio-Feltrinelli-Preis ausgezeichnet, 2001 erhielt er den "Yehudi Menuhin" Preis der Königin Sofia von Spanien. Giulini starb nach längerer Krankheit am 14. Juni 2005 in Brescia.
Am 9. Juni 1950 wurde die kanadische Sängerin Edith Wiens in Saskatoon in Kanada geboren. Sie wuchs in Vancouver auf. Nach dem Schulabschluss studierte sie Theologie und Kirchenmusik am Columbia College in Clearbrook. Dank eines Stipendiums des DAAD kam sie mit 19 Jahren zur Gesangsausbildung nach Deutschland, wo sie u.a. bei Ernst Haefliger und Erik Werba studierte. 1979 übersiedelte sie schließlich nach München. Zuvor hatte sie 1978 den 1. Preis beim 2. Internationalen Mozart-Wettbewerbs in Salzburg errungen. Ihre internationale Karriere begann 1980 mit der Verpflichtung durch die Berliner Philharmoniker für mehrere Konzerte. In der Folge erhielt sie Engagements mit vielen anderen bedeutenden Orchestern und arbeitete mit berühmten Dirigenten wie Daniel Barenboim, Nikolaus Harnoncourt, Kurt Masur, Wolfgang Swallisch oder Sir Georg Solti zusammen. 1986 gab sie ihr Operndebüt als Donna Anna in Mozarts Don Giovanni bei den Opernfestspielen in Glyndebourne. Auch als Liedsängerin trat Edith Wiens in den bedeutendsten Konzertsälen weltweit auf und war Gast bei vielen großen Festivals, allen voran die Salzburger Festspiele, die Festivals in Luzern, Bregenz, Schleswig-Holstein, der Kissinger Sommer oder die Berliner und die Wiener Festwochen. Sie unterrichtete an der New Yorker Juilliard School of Music, gab Meisterkurse und wirkte auch als Jurorin bei Gesangswettbewerben. Ihr künstlerisches Wirken ist auf zahlreichen auch preisgekrönten Einspielungen bei EMI, Erato und Philips gut dokumentiert. 2011 gründete Edith Wiens die Internationale Meistersinger Akademie in Neumarkt in der Oberpfalz. Der Preisträgerin des ARD-Musikwettbewerbs und des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs Zwickau wurden mehrere Ehrendoktorwürden verliehen, sie wurde in den Rang eines Officer of the Order of Canada erhoben und erhielt 2012 den Pro meritis scientiae et litterarum des Freistaats Bayern. Ihr musikalisches Talent hat sie zusammen mit ihrem Mann, dem Cellisten Kai Moser, an ihre beiden Söhne weitervererbt: sowohl Benjamin Moser als Pianist als auch Johannes Moser als Cellist konnten jeweils ebenfalls eine erfolgreiche künstlerische Solokarriere bestreiten.