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Komponisten: Aktuelle Infos

Charles Ives 150. Geburtstag

US-amer. Komponist


Charles Ives war der Sohn des US-Armee-Kapellmeisters George Edwards und dessen Ehefrau Mary. Der Vater machte ihn mit den Werken Bachs und der Helmholtzschen Lehre von den Tonempfindungen bekannt. 1888 begann Ives, Orgel zu spielen, 1894 begann er sein Kompositionsstudien bei Horatio Parker an der Yale-Universität in New Haven. Nach seinem Abschluss entschloss er sich, einen konventionellen Beruf zu ergreifen, weil er glaubte, musikalische Kompromisse schließen zu müssen, wenn er von der Musik leben wolle. Daher begann er eine Tätigkeit bei einer Versicherungsgesellschaft. Als Organist betätigte er sich aber nebenher bis zu seinem dreißigsten Lebensjahr, in seiner Freizeit komponierte er. 1907 gründete Ives die Versicherungsgesellschaft Ives & Co. 1908 heiratete er die Krankenschwester Harmony Twitchell. Das Ehepaar zog nach New York City, wo Ives 1909 die Versicherungsgesellschaft Ives & Myrick gründete. Bis zu seinem ersten Herzinfarkt 1918 war er als Komponist überaus produktiv, danach schränkte er das Komponieren ziemlich ein. Seine letzte originale Komposition Sunrise für Stimme und Streichquartett über einen eigenen Text stammt aus dem Jahr 1926. Durch seine Tätigkeiten in der Versicherungsbranche war Ives zu einem stattlichen Vermögen gekommen, mit dem er Konzerte, Publikationen und Aufnahmen von befreundeten Komponisten finanzierte. Zeit seines Lebens wurde Ives’ Musik weitgehend ignoriert. Im Jahr 1947 gewann er jedoch mit seiner Sinfonie Nr. 3 den Pulitzer-Preis. In den Jahrzehnten nach seinem Tod erfuhren seine Werke immer mehr Anerkennung. Heute wird Charles Ives als einer der wichtigsten Komponisten Amerikas angesehen. Er starb am 19. Mai 1954 in West Redding, Connecticut.

»Charles Ives: Biographie und Einspielungen«

Viktor Ullmann 80. Todestag

österr. Komponist


Viktor Ullmann wurde am 1. Januar 1898 in Teschen geboren. Ab 1909 besuchte er ein Gymnasium in Wien. Er fand in Wien bald Zugang zu Arnold Schönberg und dessen Schülerkreis. Anfang Oktober 1918 wurde er in Schönbergs Kompositions-Seminar aufgenommen. Bei Schönberg selbst studierte er Formenlehre, Kontrapunktik und Orchestrierung. Ullmann war ein ausgezeichneter Pianist, allerdings ohne Ambitionen auf eine Solistenkarriere. Im Mai 1919 verließ Wien und war bis 1927 am Prager Neuen Deutschen Theater Kapellmeister unter der Direktion von Alexander von Zemlinsky. 1923 begann mit den 7 Liedern mit Klavier eine Serie erfolgreicher Uraufführungen seiner Kompositionen, die bis Anfang der 1930er Jahre andauerte („Sieben Serenaden“). Mit den Schönberg-Variationen, einem Klavierzyklus nach einem Thema von Schönberg, machte er 1929 beim Genfer Musikfest der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik auf sich aufmerksam. Fünf Jahre später wurde er für die Orchesterfassung dieses Werks mit dem Emil-Hertzka-Preis ausgezeichnet. 1929-31 war Ullmann Kapellmeister und Bühnenmusik-Komponist am Schauspielhaus Zürich. In den folgenden beiden Jahren betrieb er, inspiriert von Rudolf Steiner, eine anthroposophische Buchhandlung in Stuttgart, lebte aber ab Mitte 1933 als Musiklehrer und Journalist wieder in Prag. 1942 wurde Ullmann von den Nazis ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er trotz der unmenschlichen Haftbedingungen soviel komponierte wie noch nie. Am 16. Oktober 1944 wurde Ullmann gemeinsam mit Pavel Haas und Hans Krása nach Auschwitz-Birkenau deportiert und kurz nach seiner Ankunft ermordet. Der größte Teil seiner Werke nach der Deportation gilt allerdings leider als verschollen.

»Viktor Ullmann: Biographie und Einspielungen«

Hans Krása 80. Todestag

tschech. Komponist


Am 30. November 1899 in Prag geboren, lernte Hans Krása bereits als Kind Klavier und Violine. An der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag studierte er Komposition bei Alexander von Zemlinsky und folgte diesem nach seinem Studienabschluss nach Berlin. Dort traf er auf Albert Roussel, zu dem er mehrmals zu Studienzwecken nach Frankreich reiste. Schließlich kehrte er wieder nach Prag zurück und arbeitete dort als Korrepetitor am Neuen Deutschen Theater. 1921 hatte er seinen ersten Erfolg als Komponist mit den Orchesterliedern op. 1 nach Texten von Christian Morgenstern. 1933 wurde seine Oper Die Verlobung im Traum uraufgeführt, 1938 komponierte Hans Krása die Kinderoper Brundibár für einen Wettbewerb, die Uraufführung erfolgte allerdings infolge des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges erst 1941 privat im jüdischen Waisenhaus. Am 10. August 1942 wurde Hans Krása ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort wurde Brundibár über 55-mal aufgeführt. In der Nacht zum 16. Oktober 1944 wurde Hans Krása zusammen mit Pavel Haas und Viktor Ullmann in einen Eisenbahnwaggon nach Auschwitz verladen und dort sofort nach der Ankunft ermordet.

»Hans Krása: Biographie und Einspielungen«

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Pavel Haas 80. Todestag

tschech. Komponist


Pavel Haas, am 21. Juni 1899 als Sohn eines jüdischen Schuhmachers in Brünn geboren, ging 1913 an die Musikschule der „Beseda Brněnská“ in Brünn, wo er bis 1916 in Klavier und Musiktheorie unterrichtet wurde. Bereits in dieser Zeit entstanden seine ersten Kompositionen. 1917 wurde er als Soldat zur k.u.k. Armee eingezogen. Erst 1919 konnte er seine Ausbildung an dem vom Leoš Janáček neu gegründeten Brünner Konservatorium fortsetzen. Von 1920 bis 1922 studierte er Komposition in der Meisterklasse von Leoš Janáček. Er gilt als dessen bedeutendster Schüler. Zunächst arbeitete Haas im Schuhgeschäft seines Vaters und kurze Zeit auch als Opernkorrepetitor in Brünn und Saarbrücken. Über seinen Bruder Hugo, einen erfolgreichen Schauspieler, gelangte er ans Brünner Theater, für das er in den 1920er Jahren einige Bühnenmusiken komponierte. In den 1930er Jahren schuf Haas dann Musik für Filme, in denen sein Bruder mitwirkte. Ab 1935 war er Privatlehrer an der Hochschule in Brünn und freischaffender Komponist mit Auftragswerken für renommierte Ensembles. Nach Janáčeks Tod wurde Haas 1929 Nachfolger als Vorsitzender des Mährischen Komponistenverbands. Am 15. März 1939 marschierten die deutschen Truppen in der Tschechoslowakei ein, bald darauf wurde Haas’ Musik wegen seiner jüdischen Abstammung verboten, er selbst erhielt Berufsverbot. Am 2. Dezember 1941 wurde er ins KZ Theresienstadt deportiert, wo er mit anderen Komponisten (Hans Krása, Victor Ullmann) zusammentraf. Die unerträglichen Lagerbedingungen lähmten sein künstlerisches Schaffen völlig. Der Pianist Gideon Klein konnte ihn schließlich wieder zu musikalischem Schaffen anregen. Von seinen mindestens acht Kompositionen aus dieser Zeit haben sich nur drei erhalten: die Studie für Streichorchester, die Vier Lieder nach Worten chinesischer Poesie und Al S'fod. Nach der Propagandaaktion der Besichtigung des „Vorzeigelagers“ durch das Internationale Rote Kreuz am 23.6.1944 untersagten die Nazis schließlich alle künstlerischen Aktivitäten und deportierten am 16. Oktober viele Künstler in das Vernichtungslager Auschwitz, unter ihnen auch Pavel Haas, wo er an einem der darauffolgenden Tage ermordet wurde. Seine Musik geriet zunächst in Vergessenheit und wurde erst 50 Jahre später Zug um Zug wiederentdeckt.

»Pavel Haas: Biographie und Einspielungen«

Mathias Spahlinger 80. Geburtstag

dt. Komponist


Der Komponist Mathias Spahlinger, am 15. Oktober 1944 in Frankfurt/M. als Sohn eines Cellisten geboren, erhielt den ersten Instrumentalunterricht in Fidel, Gambe, Blockflöte und später Violoncello von seinem Vater. Ab 1952 bekam er auch Klavierunterricht. Als 15jähriger begann er sich intensiv mit dem Jazz zu beschäftigen, nahm Saxophonunterricht und wollte Jazzmusiker werden. 1962 verließ er die Schule und machte eine Lehre als Schriftsetzer, nahm währenddessen aber privat Kompositionsunterricht bei Konrad Lechner. Nach Beendigung seiner Lehre setzte er sein Studium bei Lechner an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt fort. 1968 wurde er Lehrer an der Stuttgarter Musikschule für Klavier, Theorie, musikalische Früherziehung und experimentelle Musik. Von 1973 bis 1977 studierte er Komposition bei Erhard Karkoschka an der Musikhochschule Stuttgart. 1978 wurde er Gastdozent für Musiktheorie an der Hochschule der Künste in Berlin, 1984 Professor für Komposition und Musiktheorie an der Musikhochschule Karlsruhe. Ab 1990 war er Professor für Komposition und Leiter des Instituts für Neue Musik an der Musikhochschule Freiburg. Seit 1996 ist er Mitglied der Akademie der Künste Berlin. 2014 wurde Mathias Spahlinger der Große Kunstpreis der Akademie der Künste Berlin verliehen. Damit erhielt er für sein Lebenswerk die höchste Auszeichnung der Akademie der Künste.

»Mathias Spahlinger: Biographie und Einspielungen«

Cole Porter 60. Todestag

US-amer. Komponist


Cole Porter, einer der erfolgreichsten Musical-Komponisten, stammte aus einer reichen Familie. Geboren am 9. September 1891 in Peru/Indiana, erhielt er seinen ersten Musikunterricht von seiner Mutter Kate, als Sechsjähriger erhielt er Klavier- und Geigenunterricht am Marion Conservatory, Indiana. Mit elf Jahren veröffentlichte er seine erste Komposition. Er begann 1909 ein Jurastudium an der Yale University, belegte dann aber 1915/16 an der Harvard University Harmonielehre und Kontrapunkt. 1917 ging Cole Porter nach Paris und war dort bis 1919 bei der Fremdenlegion. Anschließend studierte er Komposition, Orchestration und Kontrapunkt bei Vincent d'Indy an der Schola Cantorum. Er war einer der musikalisch am besten ausgebildeten Komponisten der Unterhaltungsmusik. In Paris schrieb er zahlreiche Revuen. Der Durchbruch gelang ihm nach seiner Rückkdehr in die Vereinigten Staaten mit der Musicalproduktion Paris (1928), zu der ihm sein Freund Irving Berlin verholfen hatte. Er war zugleich Songtexter und Songwriter und schuf zahlreiche weitere Erfolgsstücke (Gay Divorce, Anything Goes, Can-Can, Silk Stockings, Kiss Me Kate), die vor allem als Verfilmungen sehr erfolgreich waren und ihm den Titel „America’s Great Sophisticate“ einbrachten. Ein schwerer Reitunfall, in dessen Folge ihm sogar ein Bein amputiert werden musste, stürzte ihn 1937 in eine tiefe Krise und Depression, aus der ihn erst 1948 der Erfolg von Kiss Me Kate wieder herausholte. Cole Porter starb am 15. Oktober 1964 in Santa Monica.

»Cole Porter: Biographie und Einspielungen«

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