Abschied von Dietmar Schwarz als Intendant der Deutschen Oper Berlin
Premieren von "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" und "Werther"

Die letzte szenische Premiere der Intendanz von Dietmar Schwarz Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny von Bertolt Brecht und Kurt Weill findet am 17. Juli statt. Regie führt Benedikt von Peter, der erneut den frontalen Theaterraum aufbricht und sowohl die Bühne als auch die Foyers bespielt. Das ganze Opernhaus wird zur Stadt Mahagonny und das Publikum ist Teil einer großen Unterhaltungsmaschinerie, die unaufhaltsam in ein apokalyptisches Experiment kippt.
Annette Dasch ist als Jenny Hill zu erleben, Nikolai Schukoff als Jim Mahoney, Robert Gleadow als Dreieinigkeitsmoses, Thomas Cillufo als Fatty, Evelyn Herlitzius als Leokadja Begbick u. a. Die musikalische Leitung hat Stefan Klingele.
Symposion zur Oper von Brecht/Weill
Im Rahmen des DFG-Projektes „Berliner Opernkultur 1925–1944“ an der Humboldt-Universität zu Berlin findet am 21. und 22. Juni das Symposion „Frechheit, Unverstand und Laster!“ Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny in Berlin 1931 und 2025 statt. Ob Brechts und Weills Werk in Resonanz mit den politischen Gegebenheiten noch dasselbe Skandalisierungspotential wie 1931 hat oder Brechts „berlinisch kesser Anrempelung des Kapitalismus“ (so Hugo Leichtentritt in seiner Rezension für die Zeitschrift Die Musik) mittlerweile ihr Stachel abhandengekommen ist, diesen und anderen Fragen möchte das Symposion unter Federführung von Prof. Dr. Arne Stollberg nachgehen.
Premiere (konzertant) von Massenets "Werther" am 23. Juli
Es gehört zu den erstaunlichen Fakten der Musikgeschichte, dass die großen Opern über Goethe-Stoffe fast alle in Frankreich geschrieben wurden. Neben Gounods und Berlioz’ Faust-Vertonungen und Ambroise Thomas’ Mignon ist Jules Massenets Werther das prominenteste Beispiel in dieser Reihe. Zugleich ist das 1892 in Wien uraufgeführte Werk eine der erfolgreichsten Opern Massenets und in seiner expressiven Unmittelbarkeit ein Gipfelpunkt des „drame lyrique“.
Partie für die großen Tenöre ihrer Zeit
An der Deutschen Oper Berlin boten konzertante Aufführungen des Werther schon öfter die Gelegenheit, die großen Tenöre ihrer Zeit in der Partie des suizidalen Poeten zu erleben. Nach Alfredo Kraus 1998 und Vittorio Grigolo 2014 steht jetzt der US-Amerikaner Jonathan Tetelman auf der Bühne, der das Berliner Publikum bereits als Luigi in Puccinis Il Trittico, als Paolo il bello in Zandonais Francesca da Rimini und zuletzt als Don Carlo begeisterte. An seiner Seite singt mit Aigul Akhmetshina eine der aufregendsten Sängerinnen-Entdeckungen der letzten Jahre die Partie der Charlotte. Am Pult der Erste ständige Gastdirigent der Deutschen Oper Berlin, Enrique Mazzola.
Im Rahmen der Werther-Aufführungen am 23. und 25. Juli wird sich Dietmar Schwarz nach 13 prägenden Jahren als Intendant von der Deutschen Oper Berlin verabschieden. Diesen Anlass wird auch der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, nutzen, um die Zeit von Dietmar Schwarz an der Spitze des Opernhauses an der Bismarckstraße zu würdigen.