Subventionskürzungen bei den Bregenzer Festspielen
Die Festspiele leisten substantiellen Beitrag zum Kulturbudget

Die Bregenzer Festspiele stehen vor Subventionskürzungen: Das Kuratorium der Subventionsgeber – Bund, Land Vorarlberg und Stadt Bregenz – haben den Stiftungsvorstand und die Geschäftsführung am 25.06.2025 darüber informiert, dass die bisherige Subventionssumme von knapp 7 Millionen Euro in den Jahren 2025 und 2026 um 30 Prozent gekürzt wird. Für das Festival bedeutet das ein Minus von knapp 2,1 Millionen Euro pro Jahr.
Gute wirtschaftliche Bilanz
Diese Subventionskürzungen stehen vor dem Hintergrund des allgemeinen Spardrucks der öffentlichen Hand und des enormen wirtschaftlichen Erfolgs der Bregenzer Festspiele. Diese konnten über die letzten Jahre aufgrund der hohen Auslastung und der vorsichtigen Geschäftsgebarung Rücklagen erwirtschaften. Die Förderbeträge von Bund (2,8 Mio. Euro), Land (2,4 Mio. Euro) und Stadt (1,7 Mio. Euro) betragen insgesamt 6,9 Mio. Euro. „Auch im Kunst- und Kulturbereich gilt: Breitere Schultern können größere Lasten tragen“, erklärt Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler. „Ich bin froh, dass wir mit den Bregenzer Festspielen gemeinsam einen großen Beitrag vereinbaren konnten, den sie zur Budgetsanierung leisten. Damit ist ein weiterer Schritt gelungen, um das breite und vielfältige Kulturangebot im ganzen Land abzusichern.“
Positive Entwcklung der Festspiele in den letzten Jahren
„Aufgrund ihrer ausgezeichneten wirtschaftlichen Performance sind die Festspiele überhaupt in der Lage, die Einsparung zu verkraften. Dafür gebührt ihnen größte Anerkennung“, führt Barbara Schöbi-Fink an, die Vorarlberger Landesrätin für Kunst und Kultur.
„Die Kürzungen bei den Fördermitteln für die Bregenzer Festspiele schmerzen uns natürlich – aber in Zeiten wie diesen ist Zusammenhalt gefragt, auch wenn es mitunter schwerfällt“, sagt der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch. „Wir sehen diese Maßnahme auch in folgendem Kontext: Die Subventionsgeber haben in den vergangenen Jahren maßgeblich zur Realisierung der dritten Bauetappe des Bregenzer Festspielhauses beigetragen, wofür wir sehr dankbar sind. Zudem haben sich die Festspiele äußerst positiv entwickelt.“
Hohes künstlerisches Niveau erhalten
„Die angespannte wirtschaftliche Lage zwingt uns leider dazu, auch im Kulturbereich Einsparungen vorzunehmen“, erklärt Theresia Niedermüller, Vertreterin des Bundes und derzeit Vorsitzende des Kuratoriums der Subventionsgeber. „Ungeachtet dessen würdigt das Kuratorium die außergewöhnlichen künstlerischen Leistungen und den wirtschaftlichen Erfolg der Bregenzer Festspiele, die wesentlich zum kulturellen Leben in Österreich beitragen.“
Konkrete Einsparungen
„Um der neuen budgetären Situation gerecht zu werden, sind wir gezwungen, konkrete Maßnahmen zu setzen“, sagt Festspielpräsident Hans-Peter Metzler. „Im Sommer 2025 wird das Festspiel-Programm wie geplant umgesetzt. Die auf fünf Jahre angelegte Kooperation mit dem Burgtheater wird 2026 und 2027 ausgesetzt. Das bereits angelaufene Projekt der Theaterallianz findet 2026 statt. Die Einführung der Überkopfbeschallung im Rahmen des Soundsystems BOA auf der Seebühne wird verschoben.“
Die Bregenzer Festspiele 2025 finden vom 16. Juli bis 17. August statt. Tickets und Infos unter www.bregenzerfestspiele.com und Telefon 0043 5574 4076.