Domspatzen erreichen Finale im Bundeswettbewerb KI
Im Vierer-Team qualifizierten sie sich für das Bundesfinale in Frankfurt
Die Idee entstand Ende April bei einem Workshop mit der Partnerschule in Budapest. Warum sich nicht beim Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz (KI) mit einem Beitrag zum Gregorianischen Choral bewerben? Gesagt, getan. Die Regensburger Domspatzen Andreas Haberl, Alexander Röhrl, Lukas Zapf und Valentin Raab gründeten ein Vierer-Team und wurden durch Benedikt Dolderer und Sophia Hemmert unterstützt. Über Monate tüftelten sie unter „Choral meets Machine Learning“ an einem Choral, der durch Künstliche Intelligenz erzeugt wurde. Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen: Loquentes vobis wurde kurzerhand im Regensburger Dom im Rahmen eines Videos eingesungen und als Bewerbung beim Bundeswettbewerb eingereicht.
Die besten 10 Teams sind im Finale
Am 15. November ist es nun soweit: Im Kommunikationsmuseum Frankfurt präsentieren die jungen „KI-Forscher aus Regensburg“ ihr Werk. Aus über 100 Arbeiten wurden die besten zehn zum Finale eingeladen und ab sofort heißt es: Daumendrücken für ein Projekt der ganz besonderen Art. Bis dahin besteht auch noch die Möglichkeit, fleißig zu voten: denn es gibt auch einen Publikumspreis zu vergeben! Seit November ist dafür auf der Website des Bundeswettbewerbs (www.bw-ki.de) die Abstimmung freigeschaltet.
Elite-Förderung in Naturwissenschaften und Technik
„Unsere Schüler bekommen an unserem Gymnasium neben einer außergewöhnlichen musikalischen Bildung auch eine Elite-Förderung in Naturwissenschaft und Technik“, sagt Christine Lohse, Schulleiterin des Domspatzen-Gymnasiums in Regensburg. Projektleiter und Lehrer für Eliteförderung, René Grünbauer, ist begeistert: „Die Jungs haben eine wirklich herausragende Arbeit abgeliefert – die Idee, Künstliche Intelligenz mit Gregorianik zu verbinden, ist etwas völlig Neues und ausgesprochen kreativ. Ich wünsche ihnen, dass sie dafür entsprechend belohnt werden.“
Gesangseinlage im Stile der Gregorianik
Domkapellmeister Christian Heiß probt eigens für die Präsentation mit den Schülern den neu komponierten Gesang im Stile der Gregorianik, denn eine Gesangseinlage haben die Jungs den Veranstaltern bereits zugesagt. „Ich finde es toll, dass sie dieses Thema für ihren Beitrag zum Wettbewerb gewählt haben. Das zeigt, dass Musik bei uns ein Katalysator für Bildung ist. Auch wenn KI in Sachen Choral noch Potenzial hat, ist es insgesamt ein großartiges Forschungsprojekt“, lobte Heiß das Ergebnis.
Komplexes Team-Work
Lukas Zapf kümmerte sich um die Datenbank, die zunächst 150 Choräle und am Ende 9000 umfasste. Andreas Haberl übernahm das KI-Training, Alexander Röhrl organisierte die Drehgenehmigung für den Regensburger Dom und sang den Choral ein. Benedikt Dolderer, Valentin Raab und Sophia Hemmert produzierten das Video mit technischem Know-how und großem Engagement. Das Erreichen des Finales im Bundeswettbewerb ist schon jetzt ein großer Erfolg. Sollte am Ende ein Platz auf dem Siegertreppchen herauskommen, gibt es immerhin 1500 Euro sowie einen Praktikumsplatz. Im Finale werden außerdem zwei Sonderpreise vergeben: in der Kategorie „No risk, no fun!“ für besonders innovative Ansätze und ein Nachhaltigkeitspreis für die KI mit der größten Wirkung auf den Planeten.
Bundeswettbewerb KI
Der Bundeswettbewerb KI ruft zur Einreichung von Projektideen im Bereich der Künstlichen Intelligenz auf. Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen sowie Absolventinnen und Absolventen im ersten Jahr nach dem Schulabschluss sind zur Teilnahme eingeladen. Bis zum 1. Juni konnte man sich, sein Team und seine Projektidee anmelden. Infos: www.bw-ki.de
